Die Geschichte des Eimmart-Nachlasses


 

Georg Christoph Eimmart (1638-1705) starb am 5. Januar 1705. Am 20. Januar 1706 heiratete seine Tochter Maria Clara Eimmart (1676-1707) den früheren Assistenten des Vaters Johann Heinrich Müller (1671-1731), der unterdessen Leiter der Nürnberger Sternwarte war. Maria Clara starb jedoch bereits 1707 im Kindsbett. 1710 wechselte Müller als Professor für Mathematik und Physik nach Altdorf. Mit ihm ging seine Schwiegermutter nach Altdorf, die hier 1722 starb. Spätestens seitdem war Müller im Besitz des Eimmart-Nachlasses. Er ging 1711 eine zweite Ehe mit Apollonia Lochner (?-1755) ein. Müller starb 1731, seine Frau ehelichte 1740 dessen ehemaligen Studenten Johann Albrecht Spieß (1704-1766), der unterdessen Professor für Philosophie geworden war war. Apollonia starb 1755, ihr Ehemann 1766. Nun kam der Nachlass in den Besitz von dessen Bruder Wolfgang Albrecht Spieß (1710-1778), der Juraprofessor war.

Aus dem Jahr 1779 stammt ein Verzeichnis des Nachlasses durch Christoph Gottlieb von Murr (1733-1811). Er scheint ihn also nach dem Tod von Wolfgang Albrecht Spieß erworben zu haben und bot ihn um 200 Dukaten zum Kauf an. Wie Murr selbst berichtete erwarb ihn sein Freund Franz Huberti (1715-1789), der seit 1754 Professor für Mathematik und Astronomie in Würzburg war. Huberti war Jesuit und hielt auch noch zu seinem Orden, als dieser 1773 aufgehoben wurde. In Polozk in Weißrussland bestand irregulär ein Kloster weiter, das als Refugium für die Jesuiten diente. Murr übersandte selbst im Mai 1786 die Manuskripte dorthin. 1820 wurden die Jesuiten auch aus Polozk vertrieben, in der Folge gelangte 1831 der Eimmartnachlass nach St. Petersburg.



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